BOLLENDORFER
FRAUBILLENKREUZ
Menhir, Grenzstein und christliches Monument
Das sogenannte Fraubillenkreuz ist ein ganz besonders mystischer Ort auf Nussbaumer Gemar-kung. Man geht davon aus, dass es sich hierbei um einen Menhir, der in der Steinzeit als Kultstätte genutzt wurde, handelt. Der Sage nach soll der Heilige Willibrord, der der Gründer der Abtei Ech-ternach ist, ihn um das Jahr 700 n. Chr. persönlich zu einem Kreuz umgearbeitet haben. Erstmals schriftliche Erwähnung findet das „Grande Croix“ in einer Grenzbeschreibung von 1470.
Eingeritzt ins Kreuz finden sich die Jahreszahl 1776 sowie kleine Kreuze, die möglicherweise auf Landvermes-sungen hinweisen. Um den Namen des Kreuzes ranken sich ebenfalls zahlreiche Legenden. Der Name „Fraubillenkreuz“ könnte auf die antiken Seherinnen „Sybillen“ hinweisen. So heißt es, dass man, wenn man nachts sein Ohr an das Kreuz legt, die Frau Sybille im Kreuz spinnen hören würde. Eine andere Deutung des Namens könnte aus dem christlichen Kontext der Marienverehrung stammen: „(Unseren lieben) Frau-Bild-Kreuz“.